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CCCXLVIII.

1455, April 29. o. O.

Der königliche Hauptmann urkundet über den Vergleich, welcher zwischen dem Kloster und der Stadt Frankenstein wegen der Bauden zu Wartha abgeschlossen worden ist.

In dem namen des ewigen gotis, amen. Eyn gescheen dyng enpfellet leychticlichen von gedechtnis, das do nicht bestetiget dy ordenunge der briffe, dorumbe wir Girzik von Cunstad und von Podiebrad, von koniglicher gewalt der cronen czu Behemen herre und hewptman czu Glacz und czu Frankensteyn, behennen offintlichen mit desem briffe allen den, dy en sehen, horen adir lesen, als denne eteliche czweytracht, ofstossche und czusproche czwysschen dem andachtigen und wirdigen vatir, hern Johanni, dy czeyt apte des clostirs Camencz, von seyner und seyner nochkomlingen und yn macht seynes conventis an eyme, und den erbern und weysen ratmanne der stat Frankensteyn, auch yn macht yr und erer nochkomlingen und der ganczen gemeyne am andirn teyle, entstanden seynt gewest; als nemlich umbe dy cromerbawden czu der Warthe, dy wyr vorgenanter Girzik, unsirm hewptmanne, dy czeyt Hannus von Warnsdorff, mit den mannen, dy hernoch czu geczewge geschrebin stehen, an unsir stad befolen haben, czu vorhoren, czu handeln und henczulegen, das sie denne vorgenomen habin und beydir teyle anclagen, czusproche und antwort, vorhoret; gewegen und gehandelt, und des eyn awsproch geton haben und yn crafft desis briffes thuen, als hernoch volget. Czum irsten, das aller unwille und vordechtnisze, dy eyn teyl czu dem andern gehabt hot und getragen, von beyden teylen mit allen den, dy yn sulchen sachen vordocht synt, hengeleget und gancz vorricht seyn sullen ane alles geferdis. Czum andirn mole, das sulcher bawe, den der genante her apte hot lossen bawen an den kirchoffe czu der Warthe, domethe der kirchoffe bewaret und beslossen ist, den sal der her apte und alle seyne nochkomlingen mit seynem convent haben, halden, bessern und besorgen yn ewigen czeiten, das der nicht czufalle, noch abegehe, yn deme der kirchoffe yn seynen wirden behalden werde. Auch dy cromerbawden, dy an dem kirchoffe sind gebawet, der do nicht mer seyn sal wen czwenczig, dy sullen auch dem vorgenanten hern apte und bey seynem closter bleyben ewiglichen, von der stat Frankensteyn und aller menniclich ungehindert. Und von den selben bawden der her apte mit seynem clostir ir yorgelt haben sullen of dese hernoch geschrebin vier ierige czeit, als nemlich an dem tage der kirchwey der capellen unser liben frawen czu der Warthe, eyn iczlich cromer, der yn den bawden stehen worde, sal gebin dem hern apte und seynem closter von yder bawden achczen heller, dy weile dy kirwey weret und nicht mer; desgleichen off ander drey ierige czeyt der kirchfart czu der Warthe, als off Pfingist heyligen tagen und off sinte Marien Magdalenen tage und off sinte Michaelis tag, dyweyle dy kirchfart weret, von iczlicher bawden yder cromer dy achtczehen heller pflichtig ist dem hern apte und seynem clostir czu gebin ane alle wedirrede; domethe der her apte und seyn clostir den obgenanten bawe besorgen, bessern und aushalden sullen yn ewigen czeiten. Auch was denne sulches bawden geldis obir sulches bawes besorgunge obir blebe adir obirlyffe, das sal der her apte mit seynem clostir wenden und legen czu der lampen vor dem heyligen leychnam yn der egenanten capellen czu der Warthe, domethe dy auch distirbas besorget und awsgehalden werde. Auch welcher cromer, von wanne her komme mit seyner cremerey czum irsten sich yn dy bawde leget, der sal von nymanden awsgetreben werden. Wers adir sache, das yrnkeyn cromer mit seyner habe und cremerey andirswo, wenne yn des aptes und seynes clostirs bawden stehen welde, des sal her seynen freyhen willen haben, von dem hern apte und seynem clostir ungehindert. Sulche obingeschrebene vorrichtunge und entscheyt, puncta und artikel haben beyde obingeschrebin teyle vorwillet, offgenomen und voryoet und haben globet bey guten trawen ane arg, den gancz, stete und unvorbrochlichen czu halden yn ewigen czeyten ane alles boses geferdis und newen yntrag. Mit orkunde desis briffes vorsegilt mit koniglichem ingesegil von Behemen, das do gehoret czu erben und czu sachen czu Frawkensteyn ym lande. Dobey gewest und des geczewge sint unsirs hern des koniges erbmanne, dy erbern und woltuchtigen: Jan Zwolsky, Segemund von Petirwitcz, Thomas von Nymand, Heyncze Gotcze von Heinczendorff, Heincze von Schrepirsdorff und Benisch von Gawnicz. Gegebin noch Christi gebord virczenhundert und yn dem fumff und fumfftczigisten iare am dinstage noch sinthe Gorgentag.

Or. Perg. Das an einem Pergamentstreifen befestigt gewesene S. ist losgerissen u. fehlt.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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